Heute sind alle wieder gesund und konnten um 7 Uhr zum Arbeitsbeginn antreten. Es gab neue Arbeitsaufträge: Eine Gruppe musste den Steg am Bach wieder aufbauen und eine andere einen Friedhof unterhalb des Brockens pflegen.
Hier der Bericht vom Friedhofseinsatz:
Mitten im Wald ist ein sogenannter "Ehrenfriedhof", auf dem viele deutsche Soldaten und einige russische Kriegsgefangene liegen.
Die Namen von den Russen weiß man nicht, aber man kennt auch nicht alle Namen der deutschen Soldaten. Gegen Ende des 2. Weltkrieges, so um den 26. April 1945, versuchten deutsche junge Soldaten - eigentlich waren es noch Kinder ab 16 Jahre - hier im Harz in der Siedlung Oderbrück gegen die Amerikaner zu kämpfen, obwohl das völlig sinnlos war und nur das Kriegsende herauszögerte. Viele Soldaten, deutsche und amerikanische, wurden dabei getötet und einige wurden so zerfetzt, dass man nicht mehr feststellen konnte, wer sie waren. Und die meisten von ihnen waren noch ganz jung!
Außerdem war in der Nähe ein Kriegsgefangenenlager, in dem russische Gefangene waren. Sie sollten woanders hingebracht werden, aber unterwegs wurden sie - wahrscheinlich - von Deutschen erschossen.
Der Friedhof wird vom Jugendwaldheim Brunnenbachsmühle gepflegt. Jedes Jahr kommen ganz viele Besucher dahin. Wir mussten den Rasen mähen und das Gras zusammenharken.
Zwischendurch hat es ganz schön geregnet, da haben wir im Bus auf besseres Wetter gewartet.
Und hier der Bericht vom erneuten Einsatz "Fichtenziehen":
Auch heute sollten zwei Gruppen wieder junge Fichten in einem Waldabschnitt beseitigen, in dem junge Buchen nachwachsen sollen. Letztere würden sonst von den Fichten verdrängt werden, da diese viel schneller wachsen. Leider hat der starke Regen uns die Arbeit so erschwert, dass wir früher als geplant Pause im Bus machen mussten.
Hier sind wir bei der Arbeit im "Feuchtgebiet" zu sehen.
Bei dieser 20jährigen Fichte mussten gleich mehrere Helfer ran, bevor es hieß: "Baum kommt!"
Betriebsbesichtigung
Am Nachmittag waren wir in Bad Harzburg und haben einen Betrieb besichtigt. Erst haben wir in einer Präsentation kurz etwas darüber erfahren, wie viel Holz aus dem Wald herausgeholt wird und wie viel nachwächst.
Der Betrieb holt Holz aus dem Wald und verarbeitet es. Sie machen zum Beispiel Kaminholz.
Dafür muss das Holz klein gemacht und in einer Sauna getrocknet werden. Nach 5 Tagen ist es dann trocken genug und kann zum Heizen benutzt werden.
Sie machen auch noch Holzpellets für Heizungsanlagen und verkaufen Holz für Gartenzäune, Terrassen und so weiter.